Jahresthema 2023/2024

Natur. Gewalt. Mensch. Wer beherrscht wen?

Schon immer war der Mensch in einer vielschichtigen Beziehung zur Natur. Einerseits liebt und braucht er die Natur und verspürt eine Sehnsucht nach ihr, andererseits fühlt er sich durch ihre Gewalt in seiner Existenz bedroht und versucht sich vor ihr zu schützen, sie vor allem zu beherrschen. Zudem bedient er sich der Natur zu seinen Zwecken: Er baut, er züchtet Pflanzen, hält sich Nutztiere und entzieht der Erde Rohstoffe aller Art. Doch die Natur hat dem Menschen von jeher Grenzen aufgezeigt.

Mit der Industrialisierung aber wurde ein neues geologisches Zeitalter eingeläutet, in dem die Menschheit einen dominanten Einfluss auf das Erdsystem hat. Das Verhältnis des Menschen zur Natur wurde dadurch zunehmend gestört, was letztlich dem Menschen die natürlichen Lebensgrundlagen zu entziehen droht. Die Zerstörung der Natur, die Ressourcenknappheit, das Artensterben oder der Klimawandel, um nur einige Schlagworte zu nennen, gehören zu den bedeutendsten Themen unserer Zeit. Insofern ist eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur zwingend notwendig. Wir wollen uns im kommenden Jahr genau mit dieser Vielschichtigkeit unter den besonderen Aspekten von Beherrschung und Gewalt widmen. Dabei wollen wir mit Vertretern der Philosophie, Wirtschaft, Theologie, Politik, des Umweltschutzes, der Kunst und auch neuer Technologien wie der künstlichen Intelligenz ins Gespräch kommen.